Die Vertretungen des Wassersports beteiligten sich an den laufenden Konsultationen zu der Frage, ob und, wenn ja, wie ein Nationalpark in der schleswig-holsteinischen Ostsee eingerichtet werden könnte. Alle Wassersportdisziplinen stellten sich hierbei mit ihren speziellen Anforderungen der intensiven Diskussion mit dem Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Naturschutz (MEKUN). Das MEKUN möchte letztlich mehr Allgemeinverfügung (Nationalparkgesetz) und Ordnungsrecht (Befahrensverordnungen) umsetzen. Deshalb wird befürchtet, dass die Segelvereine im vorgesehenen Nationalpark Ostsee mit starken Einschränkungen rechnen müssen. Der LRV hat sich stets aus politischen Fragen herausgehalten, doch wenn absehbar ist, dass ein Befahren der Küstengewässer nicht mehr möglich sein wird, dann würde das de facto unserem Sport und somit dem Verein jegliche Grundlage entziehen. Der Umweltschutz ist im Segelsport durch die zwischen dem Landessportverband und dem MEKUM vereinbarten 10 goldenen Regeln fest verankert und zudem gibt es heute bereits eine große Anzahl von Naturschutzgebieten an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste.
Die geplanten Flächen für den Nationalpark Ostsee erstrecken sich von der Flensburger Förde bis zum Beginn der Lübecker Bucht. Die Lübecker Bucht selbst soll erstaunlicherweise nicht zum Nationalpark Ostsee gehören. Bereits heute besitzt nahezu die gesamte für einen möglichen Nationalpark vorgesehene Fläche einen Schutzstatus (NATURA2000 bzw. Naturschutzgebiet, gelb und grün gekennzeichnete Flächen) mit den jeweils dazugehörigen Regelungen für den Wassersport. In unserer unmittelbaren Nähe sind die Regattagebiete vor Heidkate und in der Steiner Bucht sowie auf dem Stoller Grund betroffen. Wenn dort eine Verankerung der Start-/Zielschiffe sowie der Regattatonnen nicht mehr zulässig und das Befahren eingeschränkt ist, wird die Durchführung von Regatten nicht mehr möglich sein. Unseres Erachtens wird mit der Einrichtung des Nationalparks der dritte Schritt vor dem ersten Schritt gemacht, denn zur Verbesserung der schleswig-holsteinischen Ostsee müssten zuerst die Beseitigung der Munitionsaltlasten und die weitere Reduzierung der Nährstoffeinträge erfolgen. Deshalb wird der Protest gegen den Nationalpark Ostsee sichtbar gemacht und auch der LRV zeigt wie viele andere Segelvereine Flagge mit dem allseits bekannten Buchstabenwimpel „N“ des Flaggenalphabetes, der das „NEIN“ signalisiert. Aus diesem Grunde wurde der Buchstabenwimpel als Grundlage für einen Wimpel genutzt, mit dem die Wassersportler ein klares Bekenntnis für den Schutz der Ostsee bekunden, jedoch die Errichtung eines Nationalparks ablehnen.