Bereits zum zehnten Mal richtete der Laboer Regatta Verein (LRV) den Trudelmaus-Pokal der Folkeboote aus. Am Start waren 28 Crews aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Dänemark, wobei alleine 8 Crews aus Dänemark angereist waren. Die meisten auswärtigen Teilnehmer trailern mittlerweile ihre Folkeboote, so dass am Freitagnachmittag 17 Folkeboote zu kranen waren und sich der Gewerbehafen so langsam füllte.
Die Wettervorhersage für den Samstag versprach nicht gerade Gutes, zumal uns auch noch die Wasserschutzpolizei auf eine Unwetter-warnung für den Nachmittag hingewiesen hatte. Nachdem vor zwei Jahren auf dem Weg vom Regattagebiet in den Laboer Hafen alle Teilnehmer die volle Wucht eines Gewitters zu spüren bekommen hatten, reagiert die Wettfahrtleitung sehr sensibel auf Unwetter-warnungen. Am Samstag war zum geplanten Start der ersten Wettfahrt der Seewind noch zu schwach, so dass erst mit fast zweistündiger Verspätung gestartet werden konnte. Rechts oder doch links, der leichte und launige Wind stellte die Crews auf taktische Proben. Auf der Startkreuz war der Wind auf der rechten Seite unter Land besser und auf der zweiten Kreuz schlief der Wind auf der rechten Seite fast ein.
Mit viel Glück konnte die erste Wettfahrt über die Bahn gebracht werden und der Erste erreichte 5 Minuten vor dem Zeitlimit das Ziel. Bevor das Ziel geschlossen wurde, konnten sich noch 20 weitere Teams ins Ziel retten. Diejenigen, die auf der zweiten Kreuz auf der rechten Seite verhungerten, kamen nicht mehr ins Ziel. Da dann auch noch der Wind ganz einschlief, ließ die Wettfahrtleitung aufgrund der Unwetterwarnung die Schiffe zurück in den Laboer Hafen schleppen. Das Unwetter blieb zwar aus, aber dafür setzte am Abend Dauerregen ein. Der Abend wurde mit Speis und Trank im neuen DGzRS-Rettungsschuppen umso gemütlicher, auch weil bei der Tombola als Hauptpreis eine neue Folkebootpersenning im Wert von fast 600 € verlost wurde.
Am zweiten Tag herrschten bessere Windbedingungen. Der erste Startversuch der zweiten Wettfahrt endete in einem Gesamtrückruf und ab diesem Zeitpunkt wurde die „black flag“ für verschärfte Startbedingungen gezogen. Bei 4 bis 5 Windstärken aus westlicher Richtung galt es, die pendelnden Dreher von bis zu 25 Grad richtig auszufahren. Zudem rollte in das Regattagebiet vor Heidkate aus nördlicher Richtung eine unangenehme Welle, in der sich auf Steuerbordbug zahlreiche Boote feststampften und so an Fahrt verloren. In der dritten und vierten Wettfahrt wurde es bei nachlassendem Wind nicht einfacher. Proteste gab es diesmal keine und aufgrund von nur 4 gesegelten Wettfahrten auch keinen Streicher.
Der Däne Per Jörgensen, Goldpokal-Sieger und damit Ex-Weltmeister der Folkebootklasse hatte mit seiner Crew die konstanteste Serie und gewann das Trudelmaus-Halbmodell sowie den Sonderpreis für den schnellsten auswärtigen Steuermann. Ulf Kipcke, Deutscher Meister 2014 und auch schon Goldpokal-Sieger, belegte Platz zwei und sein Team erhielt als beste Mannschaft von der Kieler Flotte den Hein-Dahlinger-Wanderpreis.
Ergebnisse: 1. Per Jörgensen/Carl-Otto Hedegaard/Peter Secher (Dänemark, 23 Punkte), 2. Ulf Kipcke/Dieter Kipcke/Peer Jansen (Kieler YC, 27), 3. Andreas Granlund/Bent Nielsen/Ole Mathiesen (Dänemark, 29), 4. Siegfried Busse/Uwe Pfuhl/Jan Stoltenberg (SV Kiel, 25), 5. Walter Furthmann/Hans Christian Mrowka/Richard Mühe (YC Strande, 37), 6. Per Rössel/Per Nielsen/Kasper Berens (Dänemark, 37), 7. Ernst Gäde/Felix Gäde/Jörg Niklas (YC Strande, 38), 8. Sören Kästel/Erik Andersen/Erik Jörgenson (Dänemark, 43), 9. Per Buch/Per Puck/Hans Schultz (Dänemark, 45), 10. Fritz Torben Schaarschmidt/Björge Dehn/Martin Lewin (SC Eckernförde, 48).
Ernst Gäde bekam als bester Steuermann über 60 Jahre den Karl-Rehder-Gedächtnispreis.
Aus dem LRV belegten Uwe Pfuhl und Jan Stoltenberg als Vorschoter bei Siegfried Busse den vierten Platz. Sönke Durst konnte nicht an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen. Es war ein Auf und Ab, in der ersten Wettfahrt kam er nicht mehr ins Ziel, die zweite Wettfahrt gewann er und dann folgten mittelmäßige Plätze, so dass im Gesamtergebnis nur Platz 14 heraus kam. Schade, dass Ulrich Schaefer zusammen mit Hartmut Mai und Peter Bauer in der ersten Wettfahrt auf der Zielkreuz noch 10 Plätze verlor, denn sonst wäre im Endergebnis ein wesentlich besserer als Platz 25 möglich gewesen.
Rundum zufrieden waren alle Crews und begeistert vom Ambiente in Laboe, das durch den neugestalteten Hafenbereich eine weitere Aufwertung erfuhr. Für die Unterstützung bedankt sich der LRV bei der DGzRS, Gemeinde Laboe, becsen-Yachttechnik, Förde Sparkasse, Kieler Volksbank, Bunkerstation, Schiffswerft, Niro Schmidt GmbH, dem Munitionsdepot sowie allen Unterstützern der Tombola mit Sachpreisen und bei allen ehrenamtlichen Helfern an Land sowie auf dem Wasser ganz herzlich.