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Erst die Corona-bedingte Wartezeit, ob die Ranglistenregatta überhaupt stattfinden kann und dann noch am 22. und 23. August die Windvorher-sage mit 20 bis 30 Knoten aus Südwest, denn bei dauerhaft mehr als 25 Knoten sollen Regatten für Jollen nicht mehr durchgeführt werden. Für die 21 gemeldeten Teilnehmer aus ganz Norddeutschland war es durch den Corona-Verlauf die erste Ranglistenregatta in diesem Jahr und die Freude war groß, dass es endlich wieder losging. Der LRV hatte ein Hygienekonzept basierend auf den geltenden Vorschriften erstellt und führt schon seit Jahren die Ranglistenregatta aufgrund der besseren Voraussetzungen an Land und dem kürzeren Anfahrtsweg zur Regattabahn in der Steiner Bucht von dem Gelände der Ring-Werft aus in der Marina Wendtorf durch. Die 3,35 Meter lange und rund 60 Kilogramm schwere Europe ist sowohl bei Jugendlichen als auch bei „Oldies“ sehr beliebt und vom Trimm her eine sehr anspruchsvolle Einhandjolle. Unterstützung erhielt die Wettfahrtleitung durch die Meteorologin Mieke Rösler, die zuvor die Wettersituation genau analysierte. Die Regattabahn in der Steiner Bucht wurde deshalb sicherheitshalber geschützt und als Nebeneffekt zuschauerfreundlich relativ dicht unter Land aufgebaut. Auf dem Start-/Zielschiff von Thomas Beyer, das kurioserweise den Namen „Corona“ trägt, wurde der Wind mit 16 bis 22 Knoten gemessen, also noch segelbare, aber schon anspruchsvolle Bedingungen. Schon dem Start zur ersten Wettfahrt um 14 Uhr blieben einige Teilnehmer fern. Mit dem Setzen der Flagge Oscar wurde das Pumpen erlaubt.Der Raumkurs führte dicht am Badebereich in Stein vorbei unddie Windböen wurden optimal mitgenommen.Die geplanten drei Wettfahrten am Samstag konnten zügig durchgeführt werden, nur bei der zweiten Wettfahrt musste beim Start der Einzelrückruf gezogen werden. Zum Ende der dritten Wettfahrt wurden  Böen mit 25 bis 32 Knoten (6 bis 7 Beaufort) gemessen und bereiteten allen Teilnehmern insbesondere auf dem Raumkurs Probleme, denn es wurde schon versucht, aus den Böen die maximale Bootsgeschwindigkeit herauszuholen. Die Wolkenfelder hatten oft auch  Winddreher im Gepäck und es gab Kenterungen, aber keine Materialschäden. Die drei Wettfahrten gingen an die Leistungsgrenzen der gestarteten und letztlich ausgepowerten Teilnehmer.Kenterungen gab es einige,manchmal konnte die Kenterung gerade noch verhindert werden oderdie Teilnehmerin befand sich gerade außenbords.Schwierig waren die Manöver an der Lee-Tonne,um so wenig wie möglich an Höhe zu verlieren.Gegen 17 Uhr waren alle an der Regatta Beteiligten unversehrt wieder im Hafen und hatten Glück, als wenig später eine Regenfront mit 30 bis 40 Knoten Wind (7 bis 9 Beaufort) über die Kieler Förde zog. Die Abendveranstaltung fiel aufgrund der Corona-Vorgaben aus.

Die Bedingungen am Sonntag ähnelten denen vom Vortag. Pünktlich um 11 Uhr konnte die vierte Wettfahrt gestartet werden und mit der anschließenden fünften Wettfahrt sah das Reglement einen Streicher vor. Mit einem Ruderbruch gab es am Sonntag einen Materialschaden, so dass die Europe von einem Sicherungsboot in den Hafen geschleppt werden musste. Zur Zufriedenheit des Wettfahrtleiters Siegfried Latki und des Schiedsrichters Dr. Steffen Bock wurde fair gesegelt und Verstöße wurden bereits auf dem Wasser bereinigt, so dass es auch keine Proteste gab.Martin Kotte (GER 24) konnte Niki Kraus (GER 57) immer auf Abstand halten.Gewinner des Ehrenmalpokals wurde mit fünf ersten Plätzen Martin Kotte vom Röbeler Segler-Verein Müritz, Platz zwei belegte Niki Kraus vom Flensborg Yacht Club und auf den dritten Platz kam der ehemals für den LRV startende Fabian Mocha vom Berliner Segel-Club Odin.Die ersten Drei v.l.: Niki Kraus, Martin Kotte und Fabian MochaEinen Platz auf dem Siegertreppchen hätte auch die nach den ersten drei Wettfahrten gut im Rennen liegende  Marisa Roch vom Kieler Yacht Club einnehmen können, doch aus familiären Gründen musste sie ihre Teilnahme am Sonntag absagen. Aus dem LRV belegten Rolf Brinkmann Platz 14 und Thomas Jansen Platz 16. Alle Teilnehmer erhielten Erinnerungspreise und die jugendlichen Neueinsteiger bekamen auch noch von der Europe-Klassenvereinigung gesponserte Polohemden überreicht.
Auch wenn diesmal auf die Abendveranstaltung verzichtet werden musste, bekam der LRV viel Lob der Teilnehmer für die gute Organisation der Ranglistenregatta auf dem Wasser und an Land. Ebenso geht der Dank für die Unterstützung an die Ring-Werft in der Marina Wendtorf und für die Bereitstellung eines Sicherungsbootes an die Förde Nautic - Bootsservice, Lager- und Handelsgesellschaft in Heikendorf.

Der Vorstand bedankt sich ebenfalls für die Durchführung der Regatta beim LRV-Wasser-Team und bei Jörg Norrmann im Regattabüro. Die Ergebnisliste und weitere Bilder vom Ehrenmalpokal sind auf der LRV-Homepage unter Ehrenmalpokal/Regattaergebnisse/Impressionen eingestellt.