Auch in diesem Jahr führte der mittlerweile schon traditionelle Jugendtörn für eine Woche in den Sommerferien in die dänische Südsee. Aufgrund der LRV-Aktivitäten zum Laboer Hafengeburtstag konnte erst am letzten Sonntag im Juli gestartet werden. Bei herrlichem Sonnenschein, doch leider mit nur ganz wenig Wind, nahmen wir mit der „Corona“, „Ymer“, „Capt‘n Bligh“ und „Laula“ Kurs auf Marstal an der Südspitze von Ärö. Vor uns lag eine fast spiegelblanke Ostsee und an uns vorbei trieben einige Kunststofftiere. Wir nutzten das Treibgut als eine willkommene Gelegenheit, das Mann-über-Bordmanöver zu trainieren. Die Kunstofftiere wurden dann als Trophäen am Bugkorb angebracht. Auf halber Strecke zu unserem ersten Etappenziel und wie gesagt bei jetzt spiegelglatter See, musste natürlich ein Badestopp eingelegt werden. So lagen die „Ymer“, „Corona“ und „Laula“ als Badeinsel im Päckchen. Sehr viel Spaß machten die weiten Sprünge ins Wasser sowie die „Arschbomben“ und das beliebte Paddeln mit dem Schlauchboot. Ein kleiner Zwischenfall auf unserem weiteren Weg Richtung Marstal sollte uns dann noch die ganze Woche beschäftigen. Wir fuhren gemütlich unter Motor, als Felix, der am Ruder der „Corona“ stand, ein ungewöhnliches Motorgeräusch vernahm und augenblicklich den Motor stoppte. Ein Blick in den Motorraum zeigte dann das Unheil. Ein abgerissener Kühlerschlauch war die Ursache dafür, dass im Motorraum etwa ein halber Meter Wasser und somit auch der Anlasser unter Wasser stand. Der Schaden ließ sich relativ schnell beheben, jedoch der Anlasser wollte künftig nur seinen Dienst versehen, wenn er vorher mit einem Hammer „gestreichelt“ wurde. Wir erreichten Marstal, fanden einen idealen Liegeplatz und bereiteten alles Erforderliche fürs Grillen vor. Auch die vorhandenen Angeln kamen noch zum Einsatz, doch die Haken blieben leider leer. Über Nacht zog sich der Himmel zu und wir hatten die Hoffnung, dass der nächste Tag uns mehr Segelwind bescheren würde. Leider offenbarte sich der Wind als nicht segelbar, denn er kam genau von vorne und da das Fahrwasser in Richtung Soeby zum Kreuzen zu eng war, musste der Motor wieder herhalten. Unser frühzeitiges Erreichen des Hafens hatte den Vorteil, dass wir vier schöne Liegeplätze an der Außenpier belegen konnten. So lagen die „Capt‘n Bligh“, „Ymer“, „Corona“ und die „Laula“ einträchtig nebeneinander. An einem so herrlichen Sommertag musste ein Sprung ins warme Hafenwasser einfach sein. Für den Abend war natürlich wieder angeln angesagt, immer in der Hoffnung, für den nächsten Tag Fisch auftischen zu können. Aber wir hatten wieder kein Glück.

In Soeby verbrachten wir auch noch den nächsten Tag. Eine Gruppe wollte eine Fahrradtour nach Aeroeskoebing machen und die andere Gruppe eine Partie Minigolf spielen. Zumindest für die Gruppe nach Aeroeskoebing wurde bei brütender Hitze und gänzlicher Windstille der Weg immer länger und länger. Den Spruch von Lars, an der nächsten Kurve ist das Ziel in Sicht, hören wir heute noch. Der Abend verging dann besinnlich, zwar wieder ohne Fisch, aber es musste keiner hungern, denn Proviant war genug gebunkert.

Nicht nur im Hafen von Soeby war die „Corona“ ein beliebter Treffpunkt.

Der nächste Tag sollte uns nach Svendborg bringen. Das morgendliche Ritual mit den lockeren Schlägen auf den Anlasser entwickelte sich immer mehr zur Hängepartie. Der Anlasser reagierte mit immer weniger Lust seinen Dienst zu versehen. Svendborg ist eine Hafenstadt mit sehr viel Atmosphäre. Einziger Wermutstropfen waren die hohen Hafengebühren. Für die Jugendcrew war die Stadt ein Erlebnis und das Waschhaus ein richtiger Hingucker.

Die originelle Sitzgelegenheit in Svendborg wurde sofort in Beschlag genommen.

Langsam näherten wir uns dem Punkt, wo es wieder Richtung Laboe gehen sollte. Wir wollten jetzt in Richtung Langeland segeln und erreichten mit schönem halben Wind Lohals Havn. Ein kleiner überschaubarer Hafen mit Aussicht auf ein schönes „Hafenkino“. Wir wurden auch nicht enttäuscht. Kleine und große Jachten mühten sich die letzten Liegeplätze zu belegen. Nach einem ausgiebigen Hot-Dog-Essen auf der Pier ließen wir danach diesen schönen Tag ausklingen. Am nächsten Tag sollte uns der Törn mit einem Schlag nach Bagenkop noch näher an Laboe heranbringen. Zügig mit Wind, dann mal wieder ohne Wind, zog es uns in Richtung Süden. Bagenkop, der ehemalige Fährhafen der Kiel-Langeland-Linie, hat in den letzten Jahren eine sehenswerte Entwicklung gemacht. Das gesamte Hafenumfeld wurde neu gestaltet. Zur allgemeinen Überraschung wurde abends zum Konzert aufgespielt. Am nächsten Morgen wurde nun der letzte Teil der Rückreise nach Laboe in Angriff genommen. Der Anlasser auf der „Corona“ entwickelte sich mal wieder zum Sorgenkind. Schafft er es noch einmal, den Motor zu starten. Mit letzter Mühe gelang es dann doch noch. Abstellen wollten wir den Motor dann bis Laboe nicht mehr. Da mal wieder der Wind fehlte, näherten wir uns Laboe unter Motor. Am Hafen warteten schon sehnsüchtig unsere Eltern, die über eine Telefonkette von unserer Ankunft Kenntnis erhielten, auf uns. So endete der LRV-Jugendtörn 2014 und wir möchten uns im Namen der Jugendcrew bei den Schiffsführern und Betreuern recht herzlich für diesen Törn bedanken.