Gleich zu Beginn der Sommerferien starteten wir mit unserer Jugendgruppe und zwei Schiffen in die dänische Südsee. Eine Besonderheit war, dass die älteren Jugendlichen diesmal die „Clarissa“ - das neue Vereinssegelboot - alleine segeln sollten. Nachdem der Proviant und die vielen Kleinigkeiten verstaut waren, konnte die Reise am Sonnabend, dem 18. Juli 2008, beginnen. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage für den Sonntag steuerten wir Damp an, um bei einem Hafentag ein Alternativprogramm anbieten zu können. Der Hafen war gut belegt, dennoch fanden wir einen sehr schönen Liegeplatz, der es uns ermöglichte, im Päckchen zu liegen. Beke Schöneich-Beyer, die nur den ersten Tag mitgesegelt war, genoss sichtlich die abendliche Stimmung. Laute Musik schallte aus der „Clarissa“ und ein fröhliches Stimmengewirr lag über unserer kleinen Flotte. Wider Erwarten zeigte sich der folgende Tag im herrlichsten Sonnenschein, nur der Wind hatte merklich zugelegt. Die angekündigte Schlechtwetterfront war aber noch nicht durch. So verzogen wir uns für den Nachmittag in das Damper Spaßbad. In der Nacht zog dann die Schlechtwetterfront mit heftigen Windböen und Starkregen über uns hinweg.

Am Montag, dem 20. Juli, hieß es dann endlich wieder Leinen los. Unser Tagesziel hieß Sonderborg. Eine frische Brise brachte uns schnell an das Ziel. In Sonderborg angekommen, öffnete sich - wie vorbestellt - die Klappbrücke und nach dem Passieren suchten wir uns einen Liegeplatz im Gewerbehafen. Angler animierten unsere Hobbyangler Thomas und Felix Beyer auch ihr Anglerglück im Alsen Sund zu versuchen. Drei große Dorsche zappelten an der Angel, so dass Fisch für das Abendessen angesagt war.

Treffen Vorbereitungen für das maritime Abendessen: v.l. Thomas Möller, Thomas Beyer und Sebastian Norrmann
Treffen Vorbereitungen für das maritime Abendessen: v.l. Thomas Möller, Thomas Beyer und Sebastian Norrmann

Ein gern angesteuertes Ziel für den nächsten Tag ist der alte Hafen von Dyvig, der von Sonderborg nur wenige Meilen entfernt liegt. Der Wind meinte es aber nicht sonderlich gut mit uns. Ein frischer Gegenwind blies uns ins Gesicht. Die „Corona“ zeigte sich bei den ersten Kreuzschlägen sehr unwillig, Höhe zu laufen. Eine gute halbe Stunde veränderten wir den Trimm von Fock und Groß so, dass die „Corona“ dann eine gute Höhe lief und wir den Hafen von Dyvig zum Erstaunen unserer Crewmitglieder nach kurzer Zeit erreichten. An diesem Abend hatten nicht nur wir den Weg nach Dyvig gefunden, Segler aus Lübeck und Heiligenhafen gesellten sich zu uns und auch eine Kuttercrew aus Möltenort schickte eine Abordnung auf die „Clarissa“. Auf dem Grillplatz wurde später die eine oder andere Seemanngeschichte zum Besten gegeben.

Das nächste Etappenziel hatten wir offen gelassen. Je nach Windverhältnissen sollte es weiter nördlich oder Richtung Augustenborg gehen. Am nächsten Morgen hatte der Wind nachgelassen, nur die Windrichtung war geblieben. So hieß unser nächstes Ziel Augustenborg. Waren die vergangenen Tage eher bedeckt, so entwickelte sich das Wetter zunehmend freundlicher und unter herrlichem Sonnenschein sowie sommerlichen Temperaturen liefen wir in den Jachthafen von Augustenborg ein. Bei den wunderschön angelegten Grillplätzen stand natürlich Grillen auf dem Programm und der laue Sommerabend sorgte für beste Stimmung unter den Teilnehmern. Da die Hälfte der Zeit vorbei war, ging es am nächsten Tag schon wieder in Richtung Heimat.

Der folgende Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und einer leichten Brise. Von Augustenborg über Sonderborg sollte es nach Wackerballig gehen. Ein achterlicher Wind sorgte für ein ruhiges Fortkommen. So

ließen wir das dänische Hoheitsgewässer hinter uns. Die Flensburger Förde zeigte sich dagegen etwas unwirsch. Zunehmender Wind mit einigen Drückern ließen die „Clarissa“ ordentlich auf den Wellen tanzen. Ein Sitzkissen der „Corona“ fiel über Bord und die „Clarissa“ nutzte die Gelegenheit für ein „Mann-über-Bord-Manöver“. Der Hafen von Wackerballig war zwar sehr voll, wir fanden aber noch zwei Liegeplätze nebeneinander. Der Abend endete dann mit dem traditionellen Reste-Essen. Alles was sich an Nudeln und Soßen noch in den Backskisten befand, wurde für ein großes Nudelessen verwendet.

Unser Törn sollte mit einem letzten Ankern vor Maasholm enden. Zuvor mussten wir aber noch den Schlag aus der Flensburger Förde in die Schlei bewältigen. Eine Kappelsee vor Schleimünde machte uns noch ein wenig zu schaffen, bevor wir den Ankerplatz vor Maasholm erreichten. Jetzt war das große Aufräumen angesagt. Weil Julia schon am nächsten Tag weiter in die Ferien fahren wollte, verabschiedete sie sich hier von uns. Sebastian und ich boten der Clarissa-Crew für den kommenden Tag einen Bootswechsel an, den Birger und Felix auch bereitwillig annahmen. Der zunehmende Wind ließ es leider nicht zu, die „Corona“ hinter uns zulassen. Nach der Umrundung des Bülker Leuchtturmes waren es noch ein paar Schläge und Laboe hatte uns wieder. Etwas erholungsbedürftig, aber sonst guter Dinge, verließen wir die „Corona“ sowie die „Clarissa“.

Auch bei viel Wind lässt sich die „Clarissa“, das neue Vereinsboot, sehr sicher von den Jugendlichen segeln.
Auch bei viel Wind lässt sich die „Clarissa“, das neue Vereinsboot, sehr sicher von den Jugendlichen segeln.

Noch einmal herzlichen Dank an Julia Dankmer, Sebastian Norrmann, Birger Möller und Felix Beyer, ihr ward eine tolle Crew.

Jugendwart Thomas Möller