Startseite Aktuelles Ehrenmalpokal 2023

Am letzten August-Wochenende waren zur Europe-Ranglistenregatta des Laboer Regatta Vereins 25 Teilnehmer aus ganz Norddeutschland gemeldet. Wie schon im Vorjahr richtet der LRV diese Ranglistenregatta in der Steiner Bucht mit fünf geplanten Wettfahrten von Laboe und nicht mehr von Marina Wendtorf aus. Der Europe-Ehrenmalpokal gehört mit zu den wenigen Regatten, die mit einem höheren Faktor auch für den Deutschland-Cup 2023 gewertet werden. Die 3,35 Meter lange und rund 60 Kilogramm schwere Europe ist sowohl bei Jugendlichen als auch bei „Oldies“ sehr beliebt und vom Trimm her eine sehr anspruchsvolle Einhandjolle. 
Im Vorfeld zum Europe Ehrenmalpokal fand im LRV die Diskussion statt, ob für die Europes der zu segelnde Dreieckkurs noch zeitgemäß ist und ob nicht lieber ein Up-and-Down-Kurs gesegelt werden soll. Daraufhin ließ der LRV in der Steuermannbesprechung abstimmen, ob die Teilnehmer lieber einen Dreiecks- oder einen Up-and-Down-Kurs segeln wollen. Die meisten Teilnehmer entschieden sich für die Fortführung des  Dreiecks-Kurses, für den LRV war das ein eindeutiges Votum.

Die vorhergesagten Mittelwindbedingungen für den ersten Wettfahrttag wären mit bis zu 16 Knoten Wind aus südwestlicher Richtung sowohl für die Leicht- als auch für die Schwergewichte gut zu bewältigen. Wie aber in diesem Jahr mehrfach beobachtet, war kein Verlass auf diese Vorhersage. In der Steiner Bucht kam der Wind fast aus westlicher Richtung mit in Böen bis zu 22 Knoten und es baute sich eine ordentliche Welle auf. So wurde es ein Tag mit Starkwindbedingungen und die Flagge „Oscar“, die das Pumpen ab dauerhaft 13 Knoten erlaubt, wurde in der Startvorbereitung zusammen mit der Klassenflagge auf dem Start-/Zielschiff gehisst. So konnten am ersten Wettfahrttag die geplanten 3 Wettfahrten durchgeführt werden. Es gab allerdings eine Reihe von Kenterungen, zwei Kollisionen und in der dritten Wettfahrt einen Frühstarter. Zur Klärung der Schuldfrage wurden Proteste eingereicht und unser Schiedsrichter Udo Lemke musste gleich in seiner ersten Veranstaltung zwei Protestverhandlungen führen. Nicki Kraus vom Flensborg Yacht Club kam in der ersten Wettfahrt auf Platz 1 und kollidierte vor der zweiten Wettfahrt so unglücklich, dass ein Loch im Rumpf ein weiteres Segeln unmöglich machte und seine Jolle in den Hafen zurückgeschleppt werden musste. Auch Jürgen Oster von der Regatta-Crew-Organisation Nordrhein-Westfalen 404  konnte ebenfalls nach einer Kollision mit einem zerrissenen Segel nicht mehr zur zweiten Wettfahrt antreten und musste ebenfalls in den Hafen geschleppt werden. Nach 3 Wettfahrten führte Janika Kulpe vom Segler-Verein Herrenwyk aus Travemünde souverän mit zwei ersten und einem zweiten Platz vor Martin Kotte vom Röbeler Segler-Verein „Müritz“ und Nadja Kopp vom Segelclub Salzgitter. Die Plätze 4 bis 6 belegten Fabienne Oster vom Norddeutschen Regatta-Verein in Hamburg, Anja Fiedler vom Turn- und Sportverein Schilksee und der ehemals für den LRV startende Fabian Mocha vom Berliner Segel-Club Odin. Bester LRV-Teilnehmer war Rolf Brinkmann auf Platz 11.

Auf dem Start-/Zielschiff werden die Flaggensignale für die  Startvorbereitung angezeigt und
Auf dem Start-/Zielschiff werden die Flaggensignale für die  Startvorbereitung angezeigt und
einer von zwei Starts ohne Frühstarter.
einer von zwei Starts ohne Frühstarter.
Auf der Vorwindstrecke war schon viel Geschicklichkeit gefordert und
Auf der Vorwindstrecke war schon viel Geschicklichkeit gefordert und
die Gesamtsiegerin Janika Kulpe nutzt beim Pumpen jede Welle.
die Gesamtsiegerin Janika Kulpe nutzt beim Pumpen jede Welle.
Auf der Kreuz ging es schon an die Grenzen der Kräfte.
Auf der Kreuz ging es schon an die Grenzen der Kräfte.
Bei dieser Kenterung war keine Hilfe erforderlich, es gab aber weiter unter Land Kenterungen, bei denen der Mast im Grund stecken blieb und nur mit Hilfe des Sicherungsbootes wieder aufgerichtet werden konnte.
Bei dieser Kenterung war keine Hilfe erforderlich, es gab aber weiter unter Land Kenterungen, bei denen der Mast im Grund stecken blieb und nur mit Hilfe des Sicherungsbootes wieder aufgerichtet werden konnte.

Am Abend lud der LRV die Teilnehmer zu einem Grillabend vor dem Vereinsheim ein. So konnten die Teilnehmer beim gemütlichen Beisammensein und bestem Sommerwetter fachsimpeln sowie die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen.

Für den zweiten Wettfahrttag waren 6 bis 10 Knoten Wind vorhergesagt. Aber auch an diesem Tag lag die Vorhersage ebenfalls daneben. In der Steiner Bucht wehte der Wind aus unterschiedlichen Richtungen und erreichte nicht die erforderliche Mindestwindgeschwindigkeit, so dass sich Wettfahrtleiter Siegfried Latki nach eineinhalb Stunden Startverschiebung entschied, die Europes in den Hafen zurückzuschicken. Somit gab es keine Veränderungen zu den Platzierungen des ersten Wettfahrttages.

Flaute in der Steiner Bucht
Flaute in der Steiner Bucht
Siegerehrung v.l.: Martin Kotte, Janika Kulpe und Nadja Kopp
Siegerehrung v.l.: Martin Kotte, Janika Kulpe und Nadja Kopp


Aus dem LRV kamen Rolf Brinkmann auf Platz 11, Charlotte Rösler auf Platz 15, Phillip Eiben auf Platz 16, Johannes Rösler auf Platz 19 und Annika Frühsorge auf Platz 21. Alle Teilnehmer erhielten Erinnerungspreise.

Das LRV-Europe-Nachwuchsteam v.l.: Charlotte Rösler, Johannes Rösler, Annika Frühsorge und Phillip Eiben mit hintere Reihe Jugendwartin Mieke Rösler und Trainer Udo Lemke
Das LRV-Europe-Nachwuchsteam v.l.: Charlotte Rösler, Johannes Rösler, Annika Frühsorge und Phillip Eiben mit hintere Reihe Jugendwartin Mieke Rösler und Trainer Udo Lemke

Der LRV bedankt sich bei der Gemeinde Laboe und der Schiffswerft Laboe sowie beim Alpen-Edeka-Markt für die Unterstützung bezüglich der Bereitstellung der erforderlichen Rahmenbedingungen an Land ganz herzlich. Ebenso geht der Dank für die Durchführung der Regatta an das LRV-Wasserteam sowie an Jörg Norrmann im Regattabüro. Die Ergebnisliste und weitere Bilder vom Ehrenmalpokal sind auf der LRV-Homepage unter Ehrenmalpokal/Regattaergebnisse/Impressionen eingestellt.